Montag, 2. Oktober 2006

Kings of the Road – die Erste

Zu Beginn gleich eine kurze Bilanz unseres ersten Roadtrips.
  • 1 kleiner Wasserfall
  • 1 verdammt hoher Turm
  • 2 anspruchsvolle Schlägereien
  • 2 interessante Staaten
  • 2 verwirrende Zeitzonen
  • 3 große Seen
  • 5 Städte über 500 000 Einwohner
  • 6 gefeierte Tore
  • 6 billige Tankfüllungen
  • 8 durchquerte Bundesstaaten
  • 187 Gebäude über 150 Meter
  • 1500 Meilen = 2400 KM on the Road
  • unglaublich viel Landschaft
Mit diesen Zahlen und Fakten lässt sich unser erster Roadtrip ganz gut umschreiben. Viel spannender jedoch ist die nun folgende genaue Beschreibung dieser vergangenen 3 Tage die diese Fakten in eine spannende Geschichte kleiden.

Route - Tag 1

TAG 1: Milwaukee - Chicago - Detroit - Toronto

Nach ungefähr 2 Stunden Schlaf begann der Tag, besser gesagt die Nacht vor dem Tag, um 2:30. Obercommandeur Ecker gab den Befehl zum Aufbruch und bereits eine halbe Stunde später saßen 3 hellwache Steyrer im Auto um das Gebiet rund um die Großen Seen zu erkunden. Als Erster nahm Mike hinter dem Steuer Platz und wir starteten in ein spannendes Wochenende.

Nach 1 ½ Stunden Fahrt kamen wir zu einem ersten Highlight dieser Reise. Wir erreichten das für uns bereits bestens bekannte Chicago (siehe auf den Spuren von Al Capone) noch bei Nacht und bestaunten damit im Vorbeifahren die nächtliche Skyline. Ein wahrhaft unglaublicher Anblick. Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen dass es nicht möglich ist nächtliche Skylines aus einem fahrenden Auto zu fotografieren und deshalb gibt es davon leider keine Bilder. Kurze Zeit später überquerten wir die Grenze zu einer neuen Zeitzone und durften die Uhr um eine Stunde vorstellen.

Nachdem wir den irrsinnig spannenden Bundesstaat Michigan durchquert hatten (außer Wald nix gewesen), erfreuten wir uns am Anblick von Detroit. Dabei passierten wir auch gleich die Grenze zu Kanada und machten uns auf den Bundesstaat Ontario zu durchqueren. Wie bereits zuvor mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass es in diesem Gebiet nur die beiden Extremen Großstadt oder Einöde gibt und deshalb gibt es hiervon nicht viel zu erzählen.

Nach ungefähr 12 stündiger Fahrt erreichten wir dann endlich unser heiß ersehntes Ziel Toronto.
DSCN0652
Die kanadische Megametropole mit ihren über 3 Millionen Einwohnern zog uns sofort in ihren Bann. Nachdem wir in unser Hotel eingecheckt hatten, machten wir uns gleich auf Downtown zu erobern. Unser erstes Ziel war natürlich das Wahrzeichen der Stadt, der bestens bekannte CN Tower. Von der Aussichtsplattform in 447 Metern Höhe genießt man einen traumhaften Blick über die ganze Stadt und den angrenzenden Lake Ontario.

Aussicht vom CN-Tower PICT0078 PICT0080 CN-Tower

Nach einer guten Stunde in luftiger Höhe hatten wir uns dann natürlich unser Abendessen richtig verdient. Wir entschieden uns für ein uns vollkommen unbekanntes und aus purem Zufall ausgewähltes Lokal namens „Hooters“. Wem diese Restaurant Kette unbekannt ist, der sollte sich vielleicht einmal darüber informieren (www.hooters.com). Dort stärkten wir uns mit einem typisch amerikanischen Abendessen und einigen Budweiser Pitcher für die kommende Nacht. Diese verbrachten wir dann in Toronto Downtown.

Unseren nächtlichen Streifzug starteten wir altbewährt in einem Irish Pub. Während diesem Abend gab es auch noch eine sehr interessante Begegnung zwischen einem Strauch, zwei Polizisten und zwei angeheiterten Steyrer Studenten mit einem dringenden Bedürfnis. Mit unserer bestens bewährten und vielfach einstudierten „Getting to Yes“ Technik entgingen die beiden wortgewandten Studenten jedoch den Fängen der Exekutive und waren daraufhin wieder bereit noch zwei weitere Clubs zu besuchen. Zu später Stunde wurde der Tag dann für abgeschlossen erklärt und wir fielen nach einer einstündigen Irrfahrt durch das nächtliche Toronto doch noch in unser wohlverdientes Hotelbett.

TAG 2: Toronto – Niagara Fälle – Buffalo

Route-Tag-2

Nachdem wir die Nacht in Toronto ausgiebig gefeiert haben, war am nächsten Tag um Punkt 0900 Tagwache. Der Weg zu den Niagara Fällen führte uns noch einmal durch Downtown Toronto, vorbei an der Skyline und dem CN-Tower. Ohne größere Umwege und mit nur einem Zwischenstop zum Tanken bzw. des Hungers wegen erreichten wir nach ca. zwei Stunden die Niagara Falls. Sollte man keine Straßenkarte dabei haben ist es auch nicht so tragisch, denn diverse Hotelketten haben direkt neben den Fällen ca.10 Wolkenkratzer aus dem Boden gestampft die die Position der Fälle genau markieren. Ein weiteres Highlight dieser Gebäudekomplexe ist ein Nachbau des CN-Towers von dessen Terrasse der Ausblick auf die Fälle auch ganz besonders Eindrucksvoll sein muss. Da wir am Vorabend von einem netten Kanadier den Tipp bekommen haben die Fälle von der kanadischen Seite aus zu besichtigen, haben wir diesen Tipp dankend angenommen und wir sollten auch in keiner Weise enttäuscht werden. Trotz unser ziemlich beschränkten Zeit entschlossen wir uns auf der weltberühmten „Maid of the Mist“ die Niagara Fälle ein wenig genauer zu besichtigen. Die „Maid of the Mist“ die Seit 1846 ihren Dienst auf den Niagara Fällen versieht bringt jährlich hunderttausende Gäste bis auf wenige Meter an die Fälle heran. Zum Schutz gegen die Gischt erhält ein jeder Besucher besonders Gutaussehende „Müllsäcke“ wie ihr auf dem Bild unschwer erkennen könnt.

An dem Tag an dem wir die Fälle besucht haben war der Wind so stark das er die Gischt der Fälle soweit aufgewirbelt hat das sie als konstanter Regenfall auf den Besucherplattformen wieder ankam.

Kein Regen (!) PICT0147 PICT0149 Maid of the Mist PICT0168 P9300084

Nach ein paar Einkäufen im Souvenirshop war das Abenteuer Niagara Fälle auch abgehackt und wir machten uns auf dem Weg nach Buffalo.

Nachdem wir die Grenze in die USA ohne Probleme passiert hatten befanden wir uns nun im Bundesstaat New York dem sechsten Bundesstaat auf unserem Roadtrip durch die USA und Kanada. Die nächste Station auf unserem Plan war Buffalo wo am Abend die Buffalo Sabres, mit dem Österreicher Thomas Vanek, auf die Pittsburgh Penguins trafen. Von den Niagara Fällen waren es noch circa 40 km bis nach Buffalo und wäre nicht das Eishockeyspiel gewesen wäre die Stadt keines Besuche würdig gewesen. Buffalo ist eine alte Industriestadt am Lake Erie gelegen die ihre besten Zeiten schon lange hinter sich haben dürfte. Neben alten verfallenden Industriekomplexen in Hafennähe und den ständigen Gestank von Schwefel (faule Eier) in der Luft, gab es eigentlich nur drei Sehenswerte Attraktionen in der Stadt. Zu einem war das ein NAVY-Zerstörer der am Hafen geankert hatte und dann waren noch der HSBC Tower und die dazugehörige HSBC Arena, wo auch die Eishockeyspiele der Buffalo Sabres ausgetragen werden. Das Spiel der Buffalo Sabres vs Pittsburgh Penguins war dann auch das große Highlight des Abends. Das Spiel war das letzte Vorbereitungsspiel bevor die NHL Saison 07/08 dieses Wochenende startet. Nachdem sich Nick und Mike wie es sich für richtige Patrioten gehört die Dress von Thomas Vanek besorgt hatten und diese natürlich auch gleich anzogen, begaben wir uns auf unser Plätze im ca. 24,000 Zuschauer fassenden Eishockeystadion. Nachdem wir einen Ordner der sich selbst für einen der größten Sabres Fans hielt aufklärten das Thomas Vanek nicht aus Michigan sondern aus Österreich kommt, konnte das Spiel auch schon losgehen. Bevor das Spiel begann wurde aber noch wie bei einem jedem Sport-Event die amerikanische Nationalhymne gespielt. Zu unserer großen Überraschung wurde dann noch die kanadische Nationalhymne gespielt, was wohl daran liegt das Buffalo mehr oder weniger eine Grenzstadt zu Kanada ist. Das Spiel war mit ca. 20,000 Zuschauern zwar nicht ganz ausverkauft, jedoch tat das der Stimmung keinen Abbruch. Das erste Drittel verlief eigentlich ziemlich unspektakulär verglichen zu den beiden folgenden. Die Höhepunkte waren auf jeden Fall die beiden Tore und die zwei Minuten Strafzeit für Thomas Vanek wegen Trippings, die auch gleich zum ersten Terffer der Penguins führte.

Das zweite Drittel hatte es dann schon mehr in sich. Es fiel zwar nur ein Treffer, aber die Auseinandersetzungen zwischen den Spielern häuften sich, bis die Situation schließlich in mehreren Schlägereien zwischen einzelnen Spielern und manchmal auch mehreren Spielern eskalierte. So eine Schlägerei bei einem Eishockeyspiel läuft ziemlich spannend ab. Zuerst müssen sich die Gegner ihres Stockes und ihrer Handschuhe entledigen. Das ist das Startzeichen für den Kampf. Daraufhin versuchen zwei Schiedsrichter die restliche Mannschaft in Zaum zu halten und die anderen zwei Schiedsrichter beobachten den Kampf. Die zwei Gegner gehen nun in Ausgangsstellung und schlagen wie wild geworden auf einander ein. Das ganze läuft solange bis einer der Beiden auf dem Boden liegt. Danach werfen sich die beobachtenden Schiedsrichter auf die Spieler und beenden die Auseinandersetzung. Das ganze wiederholte sich bis zum Ende des zweiten Drittels noch einmal.

Das dritte Drittel war wieder von schönen Kombinationen harten Checks und auch drei herrlichen Toren geprägt. Das Resümee des Spieles 4 Tore für die Sabres, 2 Tore für die Penguines, 28 Strafminuten für die Sabres (davon eine Spielsperre), 34 Strafminuten für die Penguines (davon eine Spielsperre), 2 Faustkämpfe 1 gegen 1, mehrer Massenauseinandersetzunge, ein zerbrochener Schläger und sicher jede Menge blauer Flecken.

Also ich hab schon viele Sportveranstaltungen gesehen aber diese hat alles Bisherige bei weitem übertroffen. Nach dem Spiel wollten wir den Abend noch ruhig in einer Bar ausklingen lassen, doch zu unserer großen Enttäuschung war in ganz Buffalo keine geöffnete Bar zu finden. Darum mussten wir umdisponieren und nach einem kurzen Stopp auf einer Tankstelle wurde kurzerhand unser Hotelzimmer in eine Bar umfunktioniert.

P9300117 P9300141 Schlägerei am Spielfeld

TAG 3: Bufallo - Cleveland - Chicago - Germantown

Nach anfänglichem Kopfweh und leichtem Kater vom Vortag ging es dann am Sonntag Vormittag ab Richtung Heimat.
Ziel: Germantown, Wisconsin
Wir beschlossen nicht den eigentlich geplanten Weg zurück zu fahren (selbe Strecke wieder zurück :-( ), sondern einen kleinen Umweg zu nehmen.
Wie auf der folgenden Karte ersichtlich führte unser Weg entlang des Erie Sees bis hin zu Cleveland, wo wir unseren ersten Stopp dieses Tages machten.

Route-Tag-3

Kurzer Hand mussten wir feststellen, dass Cleveland eine sehr große, schöne und saubere Stadt ist, jedoch am Wochenende ist dort ziemlich tote Hose. So blieb uns nichts anderes übrig, als das wir dann nach ein paar geknipsten Fotos und der Besichtigung der „Roch & Roll Hall of Fame“ unsere Heimfahrt wieder aufnahmen.
Sieben Stunden Fahrt standen uns noch bevor. Sieben Stunden in denen sich das Landschaftsbild maximal um die Anzahl der Kühe verändert, ansonsten sieht da alles ziemlich gleich aus – NUR FELDER und WIESEN - JUUHHUU
Um 10 Uhr abends sind wir dann tatsächlich wieder heil in Germantown angekommen, jedoch etwas fertig von den ganzen Strapazen.

LG,

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Waldenberger|Weingärtner|Ecker Erstellt: 2006