Mission 3 - Sightseeing

Freitag, 1. Dezember 2006

„Kings“ of the Road – die Zweite

Zuerst wieder eine kleine Zusammenfassung unseres Trips.
  • ca. 1,800 Meilen (ca. 2,900km)
  • 7 Bundesstaaten
  • 4 Städte mit mehr als 700.000 Einwohnern
  • 1 ziemlich imposanter Speedway
  • 1 spannendes Footballspiel
  • 1 sehr alte Whisky Distillery
  • 1 sehr schnelles Pferd (300PS 4,6L V8 Mustang)
  • und 1 kaputte Benzinpumpe
Tag 1: Germantown – Chicago – Indianapolis – Cincinnati

Nachdem wir beim ersten Roadtrip ganz gute Erfahrungen mit einen frühen Start in den Tag gemacht hatten, war es auch dieses mal 02:30 als der Wecker läutete. Es stellte sich aber diesmal heraus, dass wir es nicht so pünktlich wie das letzte Mal schaffen würden. Es ist ja schon immer schwer genug Woldo alleine aufzuwecken, aber da uns bei diesem Roadtrip Woldo’s bester Freund Richie begleiten sollte und er auch einen ziemlich „tiefen“ Schlaf hat, war es mir erst kurz vor 03:00 möglich beide wach zu bekommen. Nachdem sie wach waren ging dann alles ziemlich flott und um 03:30 waren wir alle bereit den zweiten Roadtrip in Angriff zu nehmen.
Nick war der erste Fahrer des Tages und sollte uns auf halben Weg nach Indianapolis bringen, doch schon nach 3 Meilen auf dem Highway erwischten wir die falsche Abfahrt und wir mussten einen kleinen Umweg in Richtung Chicago nehmen. Nach diesem kleinen Umweg ging es dann aber ohne weitere Probleme in Richtung Indianapolis. Nach 274 Meilen oder knapp vier Stunden standen wir dann vor dem wohl berühmtesten Speedway in Nord Amerika. Der Indianapolis Motor Speedway und das Hall of Fame Museum waren an diesem Tag wie ausgestorben. Wir vier Österreicher waren die einzigen Gäste die das Museum und den Ring an diesem Vormittag besuchen wollten. Grund dafür war Thanksgiving (Erntedankfest) einer der am meisten zelebrierten Feiertage der Amerikaner. Zuerst besuchten wir das Hall-of-Fame Museum, das die Geschichte des 1909 eröffneten Rundkurses erzählt und auch zahlreiche Autos von den Beginnen des Motorsports bis in die Gegenwart zeigt. Danach drehten wir noch eine Runde auf dem legendären Oval. Leider nicht in einem Rennwagen, aber der Tourbus war auch nicht schlecht. Immerhin schaffte er knapp 45mph auf der Start-Ziel Geraden. Da es nicht erlaubt war den Bus während der Tour zu verlassen mussten wir ein wenig improvisieren um die Brickyard (Start-Ziel Linie) richtig ins Bild zu bekommen. Nach einem kurzen Besuch des Souvenir Shops, war unser nächstes Ziel Downtown Indianapolis. Dort war ein ausgiebiges Thanksgiving Mittagessen geplant, doch wir mussten feststellen das Downtown Indianapolis an einem Feiertag wie ausgestorben ist und nicht ein Restaurant geöffnet hatte. Etwas enttäuscht und ziemlich hungrig verließen wir Indianapolis in Richtung Cincinnati. Am halben Weg zwischen Indianapolis und Cincinnati schafften wir es dann doch noch ein geöffnetes Restaurant zu finden und wie an Thanksgiving üblich wurde traditionell ein Truthahn mit allen dazugehörigen Beilagen verspeist. Frisch gestärkt von dem vorzüglich schmeckenden Truthahn, ging es dann weiter in Richtung unseres ersten Hotels in Cincinnati. Um ca. 16.00 kamen wir dann in unserem Hotel an und beschlossen den angebrochenen Abend gemütlich in einer Bar ausklingen zu lassen.
Da es mit den Bars nicht besser als mit den Restaurants aussah dauerte es ca. 20 Minuten bis wir eine geöffnete Bar fanden die unseren Ansprüchen genügte. Das Ziel unseres Abends war dann schließlich Arnie’s Bar, wo wir gleich zu beginn den Billard Tisch besetzten und bis zur Sperrstunde um ca. 02:30 den besagten Platz nicht mehr verließen. In einem spannenden Billardturnier zwischen Woldo-Nick und Richie-Eckes konnten sich Richie und meine Wenigkeit, nach einem Entscheidungsspiel in der siebenten Runde, die Siegerprämie (diverse Getränke) genüsslich teilen.
Da wir am nächsten Tag schon um 08:00 in Richtung Nashville aufbrechen wollten und die sieben Runden auch sonst noch ihre Spuren hinterlassen haben, beschlossen wir einstimmig unser Hotel aufzusuchen um mit frischen Kräften in den nächsten Tag zu starten.

Tag 2: Cincinnati – Lexington – Nashville

Nachdem wir uns am Vorabend dem Nachtleben von Cincinnati etwas hingegeben hatten, zeigten wir am nächsten Morgen keine Schwächen und waren bereits kurz vor 8:00 auf den Beinen, um eine Stunde später die Straßen wieder unsicher zum machen. Wir starteten also in Cincinnati ziemlich zeitig um unser Ziel Lynchburg noch vor 4:00 PM zu erreichen, um dann noch in den Genuss einer Jack Daniels Führung zu kommen. Doch schon vorab kann ich sagen: Meistens kommt es anders als man denkt.

Bereits nach einer Stunde beschlossen wir unsere geplante Route etwas abzuändern und durchquerten anstatt Louisville das kleine Provinzstädtchen Lexington. Falls sich jemand die Mühe macht auf einer Karte das Ganze nach zu verfolgen, wird er sich erklären können, warum manch böse Zunge behauptete, dass wir uns verfahren hatten. Dass Fahrerduo (Namen sind der Redaktion bekannt, werden jedoch nicht veröffentlicht) bestand jedoch darauf, dass es lediglich die Route eigenmächtig und in voller Absicht geändert hatte, um allen Beteiligten den Anblick dieser atemberaubenden Stadt zu ermöglichen. Nach einem kurzem Besuch bei unserem alten Freund Ronald (richtig McDonald im Nachnamen) und einem kurzen Gespräch mit einem Ortskundigen waren wir sogleich wieder auf der Strecke, um unser heiß ersehntes Ziel, die Jacky City, zu erreichen.

Ungefähr 3 Autostunden, wir waren Nashville bereits sehr nahe gerückt und all unsere Wünsche schienen in Erfüllung zu gehen, passierte es dann. Unser heißgeliebter und beinahe unzerstörbarer fahrbare Untersatz namens Ford Focus ging in die Knie und wir mussten an einer sogenannten Weigh Station für LKW’s ausrollen. Doch für die Tüchtigen gibt es immer wieder Glück im Unglück, denn diese Weigh Station war mit 3 Polizisten besetzt. Wer des öfteren auf amerikanischen Highways unterwegs ist weiß, dass das ungefähr in einem von 10 Fällen vorkommt. Diese 3 Helfer in der Not hatten natürlich den totalen Stress und konnten sich kaum von ihrer „wichtigen“ Arbeit losreißen. Einer flirtete am Funk mit der Dame aus der Zentrale, einer war damit beschäftigt Hangman bis zur Perfektion zu erlernen und der letzte „verrichtete die Arbeit“ indem er die Trucks im Sitzen vorbeiwinkte. Nachdem sich zwei Kiberanti endlich von ihrem harten Job losreißen konnten und unser Auto inspizierten, fiel ihnen, wie auch bereits uns, auf, dass wir eine Werkstatt benötigten. Wiederum hatten wir Glück, denn Mr Cool dieser dreiköpfigen Gang fiel ein, dass sich in 6 Meilen Entfernung eine Werkstatt befindet. Uns blieb natürlich nichts anderes übrig als uns bis dorthin mit dem flotten ersten und zweiten Gang durchzukämpfen, was auch ganz gut gelang. Dort angekommen fiel uns, wie man so schön umgangssprachlich sagt, das Ladl hinunter, denn wir standen mehr oder weniger vor einer Holzhütte, die ihre besten Tage bereits lange hinter sich hatte. Nichtsdestotrotz wagten wir uns in die Bruchbude und fanden im Hinterhof den Mechaniker dieser Werkstätte, unseren alten Freund Danny. Nach einer kurzen Probefahrt war das Problem, auch gleich lokalisiert. Der Benzinfilter sollte der Grund unseres Problems sein. Sofort wurde unser Auto auf die Hebebühne gefahren und wir vier nahmen im „Wartezimmer“ Platz. Dieses „Wartezimmer“ bestand aus einer Couch, die wegen des Schmutzes bereits einige Male die Farbe gewechselt hatte und einem Fernseher der ca. in den 70’er Jahren modern war. Noch anzumerken ist, dass die Decke an einer Stelle bereits durchhängte und daher dem Einsturz sehr nahe war. Ungefähr 1 ½ Stunden später war es endlich soweit. Unser Focus war wieder einsatzbereit. Nach einem Erinnerungsfoto konnten wir also unsere Reise wieder fortsetzen.

Leider war es nun nicht mehr möglich eine Führung in Lynchburg zu ergattern und deshalb entscheiden wir, die Jack Daniel’s Distillery erst am nächsten Tag zu besuchen. Wir erreichten also ohne weitere Probleme unseren Zielort Nashville und genehmigten uns zum Abschluss dieses turbulenten Tages noch ein gutes Steak in einem nahegelegenen Steakhouse. Dieser Abend ging bereits früh zu Ende, war doch der nächste Tag nun vollgepackt mit Highlights.

Tag 3: Nashville - Lynchburg - Nashville

Vorweg, dieser Tag war wohl der aufregendste schlecht hin. Wie jeden Tag wurde unser frisch reparierte Focus klar gemacht und ab ging’s nach Lynchburg. Ziel war die „Jack Daniel’s Distillery“, welche sich 11/2 Stunden südlich von Nashville befindet. Auf dem Weg dorthin durchfuhren wir Tennessee, ein Bundesstaat bestückt mit riesigen Pferde Ranges und purer Natur. Bei Jack Daniel's angekommen ging es gleich los mit einer Führung durch die Distillery. Da sich die Jacky Firma jedoch in einem „Dry County“ (dort wird kein Alkohol ausgeschenkt) befindet, mussten wir ein Stückchen weiterfahren um an unsere Souvenirs und Whiskey Flaschen zu kommen. Als nächstes stand St. Louis am „Plan“. Diesen angeblichen Plan mussten wir kurzerhand wieder über den Haufen werfen, da unsere liebe kleine Schrottkiste schon wieder den Geist aufgegeben hatte. Dieses mal war es die Benzinpumpe welche defekt war. Wie schon vorher erwähnt war gerade Thanksgiving Wochenende und zu diesem Zeitpunkt findet man alles andere als Mechaniker. Man sagte uns, dass es frühestens am Montag möglich wäre das Auto zu reparieren. Nach gut einstündiger Krisensitzung beschlossen wir unsere schon zuvor gekauften Football Karten für den nächsten Tag nicht sausen zu lassen und deshalb machten wir uns auf den Weg ein Motel zu finden. Unsere Karre gab dann ungefähr 20 Meter vor einem Motel komplett den Geist auf – was man jetzt positiv oder auch negativ sehen kann 
Da Techniker und angehende Vertriebsleute immer eine Lösung für Probleme finden *ggg*, war auch schon der nächste Plan am Tisch – siehe Tag 4

Tag 4: Nashville - St. Louis - Milwaukee bzw. Nahsville - St. Louis – Nashville

Wie schon in der Überschrift klar rauskommt, trennten sich die Wege von uns vier an diesem Tag. Wir borgten uns zwei (Erklärung folgt später) Leihautos in Nashville aus und fuhren zusammen nach St. Louis wo das legendäre NFL Footballspiel der Rams gegen die San Francisco 49ers stattfand. Der „Kampf“ dieser zwei Giganten wurde im Edwards Jones Dome in St. Louis ausgetragen. Diese Halle wäre wohl ein guter Maßstab für Österreich wenn’s um Stadium bauen geht. Dieser Dome fasst mehr als 60.000 Leute und ist ein riesiger Komplex in mitten von St. Louis. Mit einem knappen Sieg der Rams (20:17) ging dieses aufregende Spiel zu Ende.
Wie schon vorher erwähnt waren wir mit zwei Leihautos (einem Ford Mustang 4,6L, V8 (!) und einem Subaru Outback, welcher einem Jagdauto ähnlich sieht) unterwegs. Grund dafür war, dass da Rico am Montag seinen Heimflug gebucht hatte und unser Auto aber erst am Montag repariert wurde. Nick und Eckes fuhren wieder zurück nach Nashville und Rico und Martin back nach Germantown.

Tag 5: Nashville – Louisville – Indianapolis – Chicago - Germantown

Nachdem Nick und ich seit Tagen wieder einmal durchgeschlafen hatten, wurde um 07:15 der nähest gelegene Ford Händler kontaktiert und ein Termin vereinbart um unseren Focus zu reparieren. Zuerst musste aber unser Patient zum Händler gebracht werden, da wir es nicht noch einmal riskieren wollten mitten auf dem Highway anhalten zu müssen, wurde kurzerhand ein Abschleppdienst organisiert der uns und unseren Focus zu dem 6 Meilen entfernten Ford Händler schleppte. Da wir schon ziemlich zeitig beim Ford Händler angekommen sind wurde unser Focus auch gleich von einem Mechaniker unter die Lupe genommen. Das eindeutige Urteil nach ca. einer Stunde Wartezeit: Benzinpumpe hat den Geist aufgegeben. Doch es sollte noch etwas schlimmer kommen, die Reparatur würde bis Dienstag dauern und wir müssten noch einen weiteren Tag in Nashville verbringen. Na ja, da es sowieso nichts half, mussten wir warten und darauf hoffen, dass das Auto doch noch früher fertig wird. Als wir uns dann eigentlich schon damit abgefunden hatten einen weiteren Tag in Nashville verbringen zu müssen, kam der Ford-Mechaniker zu uns und überbrachte uns die gute Nachricht, dass unser Auto wieder fahrbereit ist. Nachdem die nicht unerhebliche Rechnung beglichen war, starteten wir unseren Boliden und nach einer nonstop 9 ½ Stunden fahrt (Nick hat leider eine leichte Grippe erwischt) sind wir wieder in unserem schönen Germantown angekommen.

PS: Schönen Gruß an Rico, war echt eine tolle Woche!!!

Billard Abend Der Meister des Billard's himself Speedway in Indianapolis De oidn Herrn beim Mittagsschlafal
Werkstatt numero uno Dany - "the master of cars" Do fühlt er sich wie dahoam *ggg* Jack Daniel's Distillery
Edwards Jones Dome in St. Louis Ford Mustang 4,6 Liter, V8 erweckt das Kind im Manne

Montag, 2. Oktober 2006

Kings of the Road – die Erste

Zu Beginn gleich eine kurze Bilanz unseres ersten Roadtrips.
  • 1 kleiner Wasserfall
  • 1 verdammt hoher Turm
  • 2 anspruchsvolle Schlägereien
  • 2 interessante Staaten
  • 2 verwirrende Zeitzonen
  • 3 große Seen
  • 5 Städte über 500 000 Einwohner
  • 6 gefeierte Tore
  • 6 billige Tankfüllungen
  • 8 durchquerte Bundesstaaten
  • 187 Gebäude über 150 Meter
  • 1500 Meilen = 2400 KM on the Road
  • unglaublich viel Landschaft
Mit diesen Zahlen und Fakten lässt sich unser erster Roadtrip ganz gut umschreiben. Viel spannender jedoch ist die nun folgende genaue Beschreibung dieser vergangenen 3 Tage die diese Fakten in eine spannende Geschichte kleiden.

Route - Tag 1

TAG 1: Milwaukee - Chicago - Detroit - Toronto

Nach ungefähr 2 Stunden Schlaf begann der Tag, besser gesagt die Nacht vor dem Tag, um 2:30. Obercommandeur Ecker gab den Befehl zum Aufbruch und bereits eine halbe Stunde später saßen 3 hellwache Steyrer im Auto um das Gebiet rund um die Großen Seen zu erkunden. Als Erster nahm Mike hinter dem Steuer Platz und wir starteten in ein spannendes Wochenende.

Nach 1 ½ Stunden Fahrt kamen wir zu einem ersten Highlight dieser Reise. Wir erreichten das für uns bereits bestens bekannte Chicago (siehe auf den Spuren von Al Capone) noch bei Nacht und bestaunten damit im Vorbeifahren die nächtliche Skyline. Ein wahrhaft unglaublicher Anblick. Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen dass es nicht möglich ist nächtliche Skylines aus einem fahrenden Auto zu fotografieren und deshalb gibt es davon leider keine Bilder. Kurze Zeit später überquerten wir die Grenze zu einer neuen Zeitzone und durften die Uhr um eine Stunde vorstellen.

Nachdem wir den irrsinnig spannenden Bundesstaat Michigan durchquert hatten (außer Wald nix gewesen), erfreuten wir uns am Anblick von Detroit. Dabei passierten wir auch gleich die Grenze zu Kanada und machten uns auf den Bundesstaat Ontario zu durchqueren. Wie bereits zuvor mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass es in diesem Gebiet nur die beiden Extremen Großstadt oder Einöde gibt und deshalb gibt es hiervon nicht viel zu erzählen.

Nach ungefähr 12 stündiger Fahrt erreichten wir dann endlich unser heiß ersehntes Ziel Toronto.
DSCN0652
Die kanadische Megametropole mit ihren über 3 Millionen Einwohnern zog uns sofort in ihren Bann. Nachdem wir in unser Hotel eingecheckt hatten, machten wir uns gleich auf Downtown zu erobern. Unser erstes Ziel war natürlich das Wahrzeichen der Stadt, der bestens bekannte CN Tower. Von der Aussichtsplattform in 447 Metern Höhe genießt man einen traumhaften Blick über die ganze Stadt und den angrenzenden Lake Ontario.

Aussicht vom CN-Tower PICT0078 PICT0080 CN-Tower

Nach einer guten Stunde in luftiger Höhe hatten wir uns dann natürlich unser Abendessen richtig verdient. Wir entschieden uns für ein uns vollkommen unbekanntes und aus purem Zufall ausgewähltes Lokal namens „Hooters“. Wem diese Restaurant Kette unbekannt ist, der sollte sich vielleicht einmal darüber informieren (www.hooters.com). Dort stärkten wir uns mit einem typisch amerikanischen Abendessen und einigen Budweiser Pitcher für die kommende Nacht. Diese verbrachten wir dann in Toronto Downtown.

Unseren nächtlichen Streifzug starteten wir altbewährt in einem Irish Pub. Während diesem Abend gab es auch noch eine sehr interessante Begegnung zwischen einem Strauch, zwei Polizisten und zwei angeheiterten Steyrer Studenten mit einem dringenden Bedürfnis. Mit unserer bestens bewährten und vielfach einstudierten „Getting to Yes“ Technik entgingen die beiden wortgewandten Studenten jedoch den Fängen der Exekutive und waren daraufhin wieder bereit noch zwei weitere Clubs zu besuchen. Zu später Stunde wurde der Tag dann für abgeschlossen erklärt und wir fielen nach einer einstündigen Irrfahrt durch das nächtliche Toronto doch noch in unser wohlverdientes Hotelbett.

TAG 2: Toronto – Niagara Fälle – Buffalo

Route-Tag-2

Nachdem wir die Nacht in Toronto ausgiebig gefeiert haben, war am nächsten Tag um Punkt 0900 Tagwache. Der Weg zu den Niagara Fällen führte uns noch einmal durch Downtown Toronto, vorbei an der Skyline und dem CN-Tower. Ohne größere Umwege und mit nur einem Zwischenstop zum Tanken bzw. des Hungers wegen erreichten wir nach ca. zwei Stunden die Niagara Falls. Sollte man keine Straßenkarte dabei haben ist es auch nicht so tragisch, denn diverse Hotelketten haben direkt neben den Fällen ca.10 Wolkenkratzer aus dem Boden gestampft die die Position der Fälle genau markieren. Ein weiteres Highlight dieser Gebäudekomplexe ist ein Nachbau des CN-Towers von dessen Terrasse der Ausblick auf die Fälle auch ganz besonders Eindrucksvoll sein muss. Da wir am Vorabend von einem netten Kanadier den Tipp bekommen haben die Fälle von der kanadischen Seite aus zu besichtigen, haben wir diesen Tipp dankend angenommen und wir sollten auch in keiner Weise enttäuscht werden. Trotz unser ziemlich beschränkten Zeit entschlossen wir uns auf der weltberühmten „Maid of the Mist“ die Niagara Fälle ein wenig genauer zu besichtigen. Die „Maid of the Mist“ die Seit 1846 ihren Dienst auf den Niagara Fällen versieht bringt jährlich hunderttausende Gäste bis auf wenige Meter an die Fälle heran. Zum Schutz gegen die Gischt erhält ein jeder Besucher besonders Gutaussehende „Müllsäcke“ wie ihr auf dem Bild unschwer erkennen könnt.

An dem Tag an dem wir die Fälle besucht haben war der Wind so stark das er die Gischt der Fälle soweit aufgewirbelt hat das sie als konstanter Regenfall auf den Besucherplattformen wieder ankam.

Kein Regen (!) PICT0147 PICT0149 Maid of the Mist PICT0168 P9300084

Nach ein paar Einkäufen im Souvenirshop war das Abenteuer Niagara Fälle auch abgehackt und wir machten uns auf dem Weg nach Buffalo.

Nachdem wir die Grenze in die USA ohne Probleme passiert hatten befanden wir uns nun im Bundesstaat New York dem sechsten Bundesstaat auf unserem Roadtrip durch die USA und Kanada. Die nächste Station auf unserem Plan war Buffalo wo am Abend die Buffalo Sabres, mit dem Österreicher Thomas Vanek, auf die Pittsburgh Penguins trafen. Von den Niagara Fällen waren es noch circa 40 km bis nach Buffalo und wäre nicht das Eishockeyspiel gewesen wäre die Stadt keines Besuche würdig gewesen. Buffalo ist eine alte Industriestadt am Lake Erie gelegen die ihre besten Zeiten schon lange hinter sich haben dürfte. Neben alten verfallenden Industriekomplexen in Hafennähe und den ständigen Gestank von Schwefel (faule Eier) in der Luft, gab es eigentlich nur drei Sehenswerte Attraktionen in der Stadt. Zu einem war das ein NAVY-Zerstörer der am Hafen geankert hatte und dann waren noch der HSBC Tower und die dazugehörige HSBC Arena, wo auch die Eishockeyspiele der Buffalo Sabres ausgetragen werden. Das Spiel der Buffalo Sabres vs Pittsburgh Penguins war dann auch das große Highlight des Abends. Das Spiel war das letzte Vorbereitungsspiel bevor die NHL Saison 07/08 dieses Wochenende startet. Nachdem sich Nick und Mike wie es sich für richtige Patrioten gehört die Dress von Thomas Vanek besorgt hatten und diese natürlich auch gleich anzogen, begaben wir uns auf unser Plätze im ca. 24,000 Zuschauer fassenden Eishockeystadion. Nachdem wir einen Ordner der sich selbst für einen der größten Sabres Fans hielt aufklärten das Thomas Vanek nicht aus Michigan sondern aus Österreich kommt, konnte das Spiel auch schon losgehen. Bevor das Spiel begann wurde aber noch wie bei einem jedem Sport-Event die amerikanische Nationalhymne gespielt. Zu unserer großen Überraschung wurde dann noch die kanadische Nationalhymne gespielt, was wohl daran liegt das Buffalo mehr oder weniger eine Grenzstadt zu Kanada ist. Das Spiel war mit ca. 20,000 Zuschauern zwar nicht ganz ausverkauft, jedoch tat das der Stimmung keinen Abbruch. Das erste Drittel verlief eigentlich ziemlich unspektakulär verglichen zu den beiden folgenden. Die Höhepunkte waren auf jeden Fall die beiden Tore und die zwei Minuten Strafzeit für Thomas Vanek wegen Trippings, die auch gleich zum ersten Terffer der Penguins führte.

Das zweite Drittel hatte es dann schon mehr in sich. Es fiel zwar nur ein Treffer, aber die Auseinandersetzungen zwischen den Spielern häuften sich, bis die Situation schließlich in mehreren Schlägereien zwischen einzelnen Spielern und manchmal auch mehreren Spielern eskalierte. So eine Schlägerei bei einem Eishockeyspiel läuft ziemlich spannend ab. Zuerst müssen sich die Gegner ihres Stockes und ihrer Handschuhe entledigen. Das ist das Startzeichen für den Kampf. Daraufhin versuchen zwei Schiedsrichter die restliche Mannschaft in Zaum zu halten und die anderen zwei Schiedsrichter beobachten den Kampf. Die zwei Gegner gehen nun in Ausgangsstellung und schlagen wie wild geworden auf einander ein. Das ganze läuft solange bis einer der Beiden auf dem Boden liegt. Danach werfen sich die beobachtenden Schiedsrichter auf die Spieler und beenden die Auseinandersetzung. Das ganze wiederholte sich bis zum Ende des zweiten Drittels noch einmal.

Das dritte Drittel war wieder von schönen Kombinationen harten Checks und auch drei herrlichen Toren geprägt. Das Resümee des Spieles 4 Tore für die Sabres, 2 Tore für die Penguines, 28 Strafminuten für die Sabres (davon eine Spielsperre), 34 Strafminuten für die Penguines (davon eine Spielsperre), 2 Faustkämpfe 1 gegen 1, mehrer Massenauseinandersetzunge, ein zerbrochener Schläger und sicher jede Menge blauer Flecken.

Also ich hab schon viele Sportveranstaltungen gesehen aber diese hat alles Bisherige bei weitem übertroffen. Nach dem Spiel wollten wir den Abend noch ruhig in einer Bar ausklingen lassen, doch zu unserer großen Enttäuschung war in ganz Buffalo keine geöffnete Bar zu finden. Darum mussten wir umdisponieren und nach einem kurzen Stopp auf einer Tankstelle wurde kurzerhand unser Hotelzimmer in eine Bar umfunktioniert.

P9300117 P9300141 Schlägerei am Spielfeld

TAG 3: Bufallo - Cleveland - Chicago - Germantown

Nach anfänglichem Kopfweh und leichtem Kater vom Vortag ging es dann am Sonntag Vormittag ab Richtung Heimat.
Ziel: Germantown, Wisconsin
Wir beschlossen nicht den eigentlich geplanten Weg zurück zu fahren (selbe Strecke wieder zurück :-( ), sondern einen kleinen Umweg zu nehmen.
Wie auf der folgenden Karte ersichtlich führte unser Weg entlang des Erie Sees bis hin zu Cleveland, wo wir unseren ersten Stopp dieses Tages machten.

Route-Tag-3

Kurzer Hand mussten wir feststellen, dass Cleveland eine sehr große, schöne und saubere Stadt ist, jedoch am Wochenende ist dort ziemlich tote Hose. So blieb uns nichts anderes übrig, als das wir dann nach ein paar geknipsten Fotos und der Besichtigung der „Roch & Roll Hall of Fame“ unsere Heimfahrt wieder aufnahmen.
Sieben Stunden Fahrt standen uns noch bevor. Sieben Stunden in denen sich das Landschaftsbild maximal um die Anzahl der Kühe verändert, ansonsten sieht da alles ziemlich gleich aus – NUR FELDER und WIESEN - JUUHHUU
Um 10 Uhr abends sind wir dann tatsächlich wieder heil in Germantown angekommen, jedoch etwas fertig von den ganzen Strapazen.

LG,

Dienstag, 26. September 2006

Auf den Spuren von Al Capone

Nach langem Warten haben wir es am Samstag endlich geschafft. Wir fassten den Entschluss einen Ausflug nach Chicago zu wagen. Wie bereits in der Überschrift angedeutet, gilt Chicago als die Gangster Hochburg in den USA und das ist angeblich auch heute noch so.
Nichtsdestotrotz waren wir uns sicher es wäre die beste Lösung einfach gerade nach Downtown hineinzufahren um dort dann einen gemütlichen Erkundungsspaziergang zu machen, anstatt am Flughafen zu parken und mit der Commuter Rail (eine Art U-Bahn über der Straße) hineinzufahren.
Commuter Rail

Bereits eine halbe Meile nach der Abzweigung Richtung Downtown wurden wir jedoch eines Besseren belehrt denn die folgenden 2 Stunden verbrachten wir im Stau und legten dabei die unfassbare Strecke von 2 Meilen zurück. (Ja, für das tut’s der Focus auch meine Herren, wir wollen uns ja in der Zivilisation bewegen.Zu Hause fahr ich ja nur eine 3/4 Stunde um mich an der Ruhe und Abgeschiedenheit von Gosau zu erfreuen, Schöne Grüße James)

2 Stunden Stau

Endlich in Downtown angekommen waren wir von der Skyline überwältigt. Wie die Bilder unten beweisen gilt Chicago (neben New York und Shanghai) nicht umsonst als eines der Wolkenkratzer Zentren dieser Erde. Mehr als 125 Gebäude höher als 150 Meter türmten sich rund um uns auf. Darunter auch das aktuell höchste Gebäude der Welt, der Sears Tower, mit einer Höhe von unglaublichen 527 Meter. Nach einem ausgiebigen Rundgang bei dem wir die Stadt etwas genauer unter die Lupe genommen hatten, fassten wir den Entschluss uns noch eine Bootsfahrt entlang des Chicago Rivers (fließt direkt durch Downtown) zu leisten. „Leisten“ weil uns der Preis von $ 27 pro Person doch etwas erhöht vorkam. Was uns jedoch geboten wurde überstieg unsere Erwartungen bei weitem.
Es folgte eine 90 minütige Rundfahrt durch die Häuserschluchten Chicagos mit Eindrücken die man beim einfachen Umherschlendern nicht zu sehen bekommt. Mit teilweise sehr interessanten Kommentaren wurde uns also die Stadt näher gebracht und wir entschlossen am darauffolgenden Heimweg so bald es geht wieder in die Stadt von Al Capone zurückzukehren um auch das Nachtleben etwas näher zu erkunden.
Dieses Wochenende werden wir Chicago nur beim Vorbeifahren sehen, denn wir haben unseren ersten Roadtrip geplant. Nachdem unsere texanischen Kollegen ja beinahe die ganze USA bereist haben, haben wir uns entschlossen dem ganzen noch einen draufzusetzen und werden das Land wechseln. Am Freitag geht’s über Chicago und Detroit sowie die amerikanische – kanadische Grenze nach Toronto. Weitere Ziele sind Buffalo (Eishockey mit den Buffalo Sabres) und die Niagara Fälle. Nächste Woche wird natürlich ein detaillierter Nachbericht folgen. Bis dahin

LG, Dominik

Martin's favourite Martin's real favourite PICT0110 Sears Tower

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Waldenberger|Weingärtner|Ecker Erstellt: 2006